Helmut Wild mit zweitem Sieg
Am Wochenende wurde zum ersten Mal ein EM-Lauf im ungarischen Nyirád ausgetragen. Für die Piloten eine kleine Umstellung, da Sie sicher erst einmal an die neue Strecke gewöhnen mussten. Alles in allem waren aber alle begeistert, die Präparierung und der Boden der Strecke waren super und die schnelle Bahn an vielen Stellen sehr breit. Trotzdem war das Überholen nicht ganz einfach.
In der Division 1 hatte Favorit Helmut Wild einige kleinere Probleme mit seinem Fahrzeug. Im Training hatte er Schwierigkeiten beim Schalten, was sein Team und er aber rechtzeitig beheben konnten. Im ersten Vorlauf dann starke Probleme mit der Sicht. Er mußte aus der letzten Startreihe an den Start, die Strecke war in seinem Lauf etwas nass und jedesmal wenn er zu einem vor ihm fahrenden Fahrzeug auffuhr,
war die Sicht nach vorne gleich Null. In diesem Vorlauf belegte er Platz 4. Am Sonntag lief es dann, mit Platz 2 und 1 in den Vorläufen, wesentlich besser. Damit war der ein Platz in der ersten Startreihe im Finale gesichert. Die selben Platzierungen für Alexandr Kvashnin, der auf Grund der schlechteren Laufzeit als Vierter in die zweite Startreihe zum Finale musste. Erster und Zweiter nach den Vorläufen
waren der sehr schnelle Ungar Tamás Kárai auf Proton Satria und Ladislav Brozek auf Ford Focus. Beide hatte zwei Vorläufe gewonnen und den 3. Vorlauf ausgelassen.
Das Finale: Am Start kamen Kárai, Brozek und Wild sehr gut weg und fuhren in dieser Reihenfolge die ersten Kurven, dahinter Ervandian, Pleskovas, Kavshnin und Busato. Kurz danach hatte Ladislav Brozek Probleme, daß Fahrzeug auf der Strecke zu halten, so daß Helmut Wild und ein Teil des restlichen Feldes an ihm vorbeikamen. Kvashnin nutze diese Gelegenheit auch gleich aus, um Ervandian und Pleskovas zu überholen. Es
führte nun Kárai das Feld vor Wild, Kvashnin, Ervandian und Pleskovas an. Wild in Lauerstellung um eventuell einen Uberholversuch an Kárai zu starten, doch beide extrem schnell unterwegs, so daß es fast unmöglich erschien. Ende der dritten Runde kommt Kárai am obersten Punkt der Strecke in einer Rechtskurve etwas zu weit raus, Wild bleibt innen und er kommt ohne Berührung an Karái vorbei. Die vierte und fünfte Runde kann
sich Wild etwas absetzen, Kárai jedoch sehr motiviert arbeitet sich bis zum Zielstrich noch einmal ran, so daß es zum Ende hin nocheinmal knapp wird. Bis zum Ende gibt es aber keinen Positionswechsel mehr bei den ersten 5. Sechster wird der Italiener Busato vor Brozek, Vlcko, Walder und Giarolo.
Bei den Spezialcrossern bis 1600 ccm scheint sich ein ähnliches Bild, wie der letzten Saison abzuzeichnen. Turek und Hanák sind wieder die dominierenden Fahrer. Neben Svoboda scheint sich aber mit Jan Jez ein weiterer tschechischer Fahrer ganz vorne zu etablieren. Die beiden deutschen Fahrer Freischlad und Meinzel waren in Nyirád ebenfalls wieder sehr schnell dabei, beide werden aber nicht alle Rennen in dieser Saison fahren.
Turek, Hanák und Freischlad konnten jeweils zwei Vorläufe gewinnen und standen somit in der ersten Startreihe im Finale. Meinzel und Svoboda mit jeweils einem Sieg in Reihe zwei, vor dem Károly Ábrahám, Jan Jez und Alexandr Faleev. Über das B-Finale kamen noch Lukas Hampl und Igor Vlasatý ins Finale. Beiden profitierten dabei vom Ausfall des Letten Janis Boks, der seine Auto unglücklich mitten auf der Strecke abstellen musste.
Josef Marty und Marek Kalenský touchierten im Drift unabhängig voneinander dieses Fahrzeug und zerstörten sich dabei die komplette Radaufhängung hinten links.
Ganz so spektakulär ging es im A-Finale dann nicht zu, vorne wurde zwar sehr schnell aber auch sehr sauber gefahren, so daß sich für die Piloten kaum Gelegenheit ergab, den Vordermann zu attakieren. Den Start hatte Turek vor Hanák, Freischlad, Meinzel, Jez, Ábrahám und Faleev gewonnen, Svoboda war am Start stehen geblieben. Nach einer halben Runde ging Jan Jez an Frank Meinzel vorbei, weiter Veränderungen gab aber bis zum
Schluß nicht mehr. Turek gewinnt verdient, auch wegen seiner wirklich ausgezeichneten fahrerischen Technik. Auf Platz 2 Hanák vor Freischlad, Jez und Meinzel.
In der Division 3 waren die deutschen Fahrer mit Behringer, Hinnenkamp, Buddelmeyer, Engel und Stubbe stark vertreten. Außer für Michael Buddelmeyer, der im B-Finale mit qualmenden Fahrzeug ausschied, reichte es für die Anderen bis ins Finale. Hermann Hinnenkamp, seit diesem Rennen mit einem Turbomotor von Hohenester unterwegs, zeigte, daß er sich sehr schnell auf diesen Motor umgewöhnen kann, und schaffte als Zweitplatzierter
nach allen drei Vorläufen ohne Probleme den Sprung in die erste Startreihe des Finales. Besser war bis dahin nur Petr Bartos, der alle drei Vorläufe gewinnen konnte, sich aber schon dabei heiße Duelle mit Bernd Stubbe lieferte. Bartos hatte meist den besseren Start, doch Stubbe probierte fast alles um an Bartos vorbeizukommen. Für Stubbe hieß dies allerdings Startreihe 2 hinter Bartos, Hinnenkamp und Hosek. Neben ihm stand Roman
Kerka, in Reihe 3 dann Behringer, Engel und Stetina. Wiely Albers und Ueli Weishaupt. Behringer und Engel hatten in ihren Vorläufen nicht das Optimum herausgeholt. Sie fuhren beide in der selben Gruppe und kollidierten im zweiten Vorlauf sogar miteinander, beim Versuch gleichzeitig am Führenden, aber in
diesem Moment frühbremsenden Hosek, vorbeizukommen. Am Ende ging Behringer und Engel der Platz aus und Engels Auto hing halb auf Behringers Auto. Beide konnten noch weiterfahren, aber mehr als Platz 4 und 5 war in diesem Vorlauf nicht mehr drin.
Beim Start des Finales, welches als einzigstes Rennen im Regen ausgetragen wurde, ging Petr Bartos vor Hermann Hinnenkamp in Führung. Behringer war in der ersten Kurve innen geblieben und kam als Dritter aus der Kurve heraus, dahinter konnte sich Bernd Stubbe relativ schnell die 4. Position sichern. Dennis Engel war im hinteren Feld etwas hängengeblieben und versuchte sich nach vorne zu arbeiten. Ende der ersten Runde hatte Roman
Kerka vor ihm mit sehr viel übersteuern zu kämpfen und wird weit herausgetragen. Engel wollte innen durch als in dem Moment Kerka´s Fahrzeug zurückschwingt und beide Fahrzeuge sich treffen. Das Aus für Kerka und eine halbe Runde später auch für Engel, jeweils mit Aufhängungsschaden. Vorne ging es weiter, Bartos hielt die erste Position souverän, dahinter machte sich Behringer an Hinnenkamp zu schaffen und ging Mitte der zweiten
Runde an Hinnenkamp vorbei, der in einem Linksbogen eine etwas weite Linie fuhr. Behringer nun auf der Verfolgung von Bartos, aber so richtig konnte er den Abstand auf der nassen Bahn nicht mehr verkürzen. Hinnenkamp hielt den 3. Platz, Stubbe auf Rang 4 kam näher, doch in der letzten Runde, schied Stubbe mit Radträgerbruch an der Vorderradaufhängung (ohne Fremdeinwirkung) aus. Der Schweizer
Ueli Weishaupt, der an diesem Wochenende teilweise auch schnell unterwegs war, sicherte sich Rang 4 vor Hosek, Stetina und dem Holländer Wiely Albers, der Opfer einer Startrangelei mit Engel geworden war, und einigen Rückstand aufholen musste.
In der Gesamtwertung geht auch hier der Zweikampf des letzten Jahres weiter, Bartos und Behringer liegen mit jeweils 37 Punkten in Führung.
© MB 25.05.2006
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Helmut Wild (D) erkämpft sich Sieg im Finale
Kárai (H) und Brozek (CZ) beim Start im A-Finale ganz vorne
Petr Turek (CZ) zeigt fahrerische Klasse
Bernd Stubbe (D) im Zweikampft mit Petr Bartos (CZ)
Behringer und Engel behindern sich in einem Vorlauf
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