EM bleibt in allen 3 Divisionen spannend
Ein sehr großes Starterfeld und sonniges Wetter zogen zum diesjährigen EM-Lauf in Maggiora viele Zuschauer an die Rennstrecke. Das Starterfeld war ebenfalls sehr gut besetzt, was viele spannende Rennen versprach. Anders als in den Jahren zuvor, wurde dieser Lauf als Vorletzter ausgetragen und wie es sich für eine spannende Meisterschaft gehört,
wurde noch kein Meistertitel entschieden.
In der Division 1 startete mit Helmut Wild, der amtierende Europameister in dieser Klasse auf seinem VW Polo Turbo. Nach einem knappen Jahr Pause wird er in der kommenden Saison in die Rallycross EM einsteigen.
Und auch gleich zu Beginn zeigte er, das er der Mann ist, dem es an diesem Wochenende zu schlagen gilt. Im Zeittraining noch auf Platz 2, steigerte er sich nach und nach und gewann alle 3 Vorläufe, mit zum Teil gut vorbereiteten Überholmanövern. Für ihn bedeutete dies die Pole Position im Finale.
Viel Pech für den Zweitplatzierten nach den Vorläufen Tamás Kárai. Auf der Zielgerade der letzten Runde des 3. Vorlaufes fing der Motor seines Mitsubishi plötzlich Feuer. Nach einer kurzen Löschaktion die Diganose: Motorschaden. Er konnte nicht am Finale teilnehmen. Startplatz 3 ging an Alexandr
Kvashnin mit 2 Vorlaufsiegen vor Janis Bogdanovics (LV), Sergey Marochkin und Sergey Kvashnin (beide RUS). Auf Startplatz 7 der EM-Führende Naujokaitis (LT), vor Ervandian und die beiden über das B-Finale qualifizierten Brozek (CZ) und Bada (I).
Im Finale setzte sich Helmut Wild sofort an die Spitze vor Marochkin, Alexandr Kvashnin und Bogdanovics. Naujokaitis versucht sein Glück auf der Außenbahn, kommt etwas auf den Erdwall, kann sich aber als Fünfter einsortieren. Kurz danach gelingt ihm der Sprung auf Platz 4 nach einem Überholmanöver an Bogdanovis.
Sergey Kvashnin kommt am Start nicht weg und muß dem Feld mit einigem Abstand folgen, findet aber nach der Hälfte des Rennens wieder Anschluß und kann einige Plätze gut machen. So geht es ohne große Zwischenfälle durch das gesamte Rennen. Vorne dominiert Wild das Geschehen bis zum Schluß und fährt einen
ungefährdeten Sieg ein. In der letzten Runde gelingt es noch Alexandr Kvashnin seinen Landsmann Marochkin zu überholen und sichert sich somit wichtige Punkte für die Meisterschaft. Vierter wird Naujokaitis vor Bogdanovics, Sergey Kvashnin und Ladislav Brozek.
In der Division 3A waren die beiden EM-Führenden Ladislav Hanák und Ondrej Musil (beide CZ) die schnellsten Piloten in den Vorläufen. Beide starteten in unterschiedlichen Gruppen und es gelang ihnen, ihre 3 Voläufe zu gewinnen. Musil mit der etwas schnelleren Laufzeit nahm die Pole Position ein. An dritter
Stelle folgte Petr Svestka (2 Siege) vor dem deutschen Piloten Christian Freischald (1 Sieg). Svoboda, Boks, Waldschmidt, Küches, Nosálek und Behm komplettierten das Finale.
Am Start dann ein sehr gut aufgelegter Svestka, der seinen beiden anderen tschechischen Kollegen keine Chance ließ. Ladislav Hanák hatte einen nur mittelmäßigen Start, versuchte aber in der ersten Kurve, weiter außen viel Schwung
mitzunehmen und reihte sich auf Rang zwei ein. Svoboda, Freischlad und Musil folgten. Gleich danach gelingt es Freischlad in einer Links-Rechts-Kombination Svoboda und Hanák zu überholen und setzt sich auf Rang zwei. Auch Musil
versucht nun, Ende der ersten Runde, zu attakieren und überholt Svoboda, der somit auf Rang 5 zurückfällt und kurz danach ausfällt. In Runde 2 dann ein Dreikampf zwischen Freischlad, Hanák und Musil. Hanák sehr dicht hinter Freischlad kann nicht mehr schnell genug ausweichen, als dieser für einen kurzen Moment
Probleme beim Gangwechsel hat. Er prallt mit dem Vorderrad an das Heck von Freischald´s Fahrzeug, und scheidet mit Aufhängungsschaden ebenfalls aus. Musil nutzt die Gunst der Stunde und setzt sich vor Christian Freischald auf Rang 2. Musil auf der Verfolgung des Führenden Svestka muß nun einen kleinen Rückstand aufholen.
Am Ende rettet Svestka einen Vorsprung von einer knappen halben Sekunde ins Ziel und feiert seinen ersten Sieg bei einem EM-Lauf. Musil wird Zweiter vor Freischald und Timo Behm, der aus der letzten Startreihe startete, ein sehr gutes Rennen fuhr und sich in der vorletzten Runde an Boks vorbei an die 4. Position
schieben konnte. Nosálek, Waldschmidt und Küches folgen auf den weiteren Plätzen.
In der Gesamtwertung übernimmt Musil nun die Führung vor Hanák, berücksichtigt man ein Streichresultat, liegt Hanák aber noch mit einem Punkt in Front.
Bei den Spezialcrossern bis 4000 ccm lieferte Dennis Engel, wie schon in Prerov, eine tadellose Vorstellung ab. Er dominierte alle seine Vorläufe und gewann dreimal. Jaromír Stetina, Michael Buddelmeyer und Bernd Stubbe folgten mit je 2 Siegen vor Hosek, Albers, Duizendstra und Hinnenkamp. Petr Bartos mit zwei mal Platz 2 und
einem Ausfall hatte einige Mühe und mußte sich über das B-Finale für den Finallauf qualifizieren. Dies gelang aber ohne weitere Probleme, ebenso wie dem schnellen Holländer Glenn van Rosmalen.
Am Start dann das Aus für Dennis Engel, dessen Motor nicht mehr richtig lief. Ein Fremdkörper (Teil einer Zündkerze, wahrscheinlich hervorgerufen durch mindere Benzinqualität) befand sich in einem der vier Zylinder und zerstörte einen Kolben und die Siegchancen.
Stetina gewinnt den Start vor Buddelmeyer, Stubbe und Duizendstra.
Hosek, Albers, Bartos und Hinnenkamp folgen. Rosmalen dreht sich in der ersten Kurve und muß eine Runde später aufgeben. In Runde 2 ein Überholmanöver von Duizendstra an Stubbe, beide überholen danach Buddelmeyer und setzen sich auf die Plätze 2 und 3. An der Spitze gelingt es Stetina einen schon beachtlichen Vorsprung auf
die Verfolger herauszufahren. Duizendstra gelingt es nicht den Anschluß zu halten und Stubbe schafft es Mitte des Rennens wiederum an Duizendstra vorbeizugehen. Den wie entfesselt fahrenden Stetina kann aber auch er nicht mehr einholen. Damit gewinnt Jaromír Stetina sein erstes EM-Rennen souverän vor Stubbe, Duizendstra und Buddelmeyer.
Auf den hinteren Rängen gab es keine weiteren Veränderungen, Petr Bartos bleibt auf Rang 7 hinter Hosek und Albers und vor Hinnenkamp.
In der Gesamtwertung kann Stubbe, die 7 Punkte, die er in Prerov auf Bartos verloren hatte, wieder aufholen. Beide haben weiterhin beste Chancen auf den EM-Titel.
© MB 10.10.2007
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Helmut Wild (D) siegt mit Vorsprung im Finale
Petr Svestka gewinnt knapp vor Ondrej Musil (beide CZ)
Jaromír Stetina (CZ) gewinnt erstes EM-Rennen
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