Spektakuläres Finale bei den Tourenwagen
Viele Zuschauer, große Starterfelder und eine Strecke wie aus dem Bilderbuch, das ist Autocross in Nová Paka. Auch in diesem Jahr wurde den Zuschauern wieder mitreisender Motorsport geboten, so daß viele Besucher schon wieder dem nächsten Jahr entgegen fiebern.
Bei den Tourenwagen gab es diesmal das spektakulärste Finale mit vielen Positionsänderungen im Feld und einem fast unglaublichen Ende.
Nach dem Start hatte sich der Ungar Tamás Kárai an die Spitze des Feldes gesetzt. Dahinter folgten Nerijus Naujokaitis, Alexandr Kvashnin, Aurelijus Simaska, Ladislav Brozek, Paulius Pleskovas und Ashot Ervandian.
In Runde 2 dann ein Überholvorgang von Pleskovas an Brozek und eine halbe Runde später gelingt es ihm, auch noch Simaska zu überholen und sich an die vierte Stelle zu setzen. Etwas weiter vorne macht Kvashnin Druck auf Naujokaitis. Ende der dritten Runde dann ein Überholversuch von Kvashnin kurz vor der Zielkurve. Kvashnin trifft das
Auto des Litauers am Heck, der sich daraufhin dreht, und sein Fahrzeug abstellen muß.
An der Spitze kann Kárai nach zwei Drittel der Renndistanz schon einen 10-Sekunden Vorsprung vorweisen und dominiert problemlos die Konkurrenz. In der 5. Runde ein Dreher des nun Drittplazierten Pleskovas, der daraufhin auf Rang 6 zurückfällt.
Simaska nun wieder vorgerückt auf Rang 3, versucht in den beiden letzten Runden eine Schlußoffensive zu starten und schließt dicht auf Kvashnin auf, kann ihn aber nicht mehr überholen.
In der letzten Runde dann das große Pech für Tamás Kárai. In der Senke nach dem Ziel wird sein Fahrzeug plötzlich langsamer und es sieht so aus, als ob er in der letzten Runde
aufgeben muß. Mit technischen Problemen kämpfend, gelingt es ihm weiterzufahren, doch nur kurz vor die Zielflagge. In der letzten Kurve dreht er sich urplötzlich und bleibt rückwärts am Hang, etwa 10 Meter vor dem Ziel, stehen. Kvashnin und Simaska schlüpfen durch, bevor es Kárai gelingt, den Rückwärtsgang einzulegen
und rückwärts, als Dritter, über das Ziel zu fahren. Später stellte sich heraus, daß der Ungar einen Antriebsschaden am Fahrzeug hatte und es ihm im entscheidenden Moment nicht bewußt war, daß er sich schon in der letzten Runde befindet. Platz vier belegt Brozek, vor Ervandian und Pleskovas.
Bei den Spezialcrossern waren die tschechischen Fahrer an diesem Wochenende sehr dominierend.
In der Klasse bis 1600 ccm gab es allerdings einen anderen Sieger, als in den drei Rennen zuvor. Ondrej Musil und Vít Nosálek standen neben Ladislav Hanák in der ersten Reihe im Finale. Hanák hatte einen relativen schlechten Start, so daß sich Musil und Nosálek vor Hanák an die Spitze setzten. Diese Reihenfolge änderte sich auch bis zum Schluß nicht
mehr, weil sich keiner der Fahrer einen Fehler leistete.
Musil konnte an der Spitze einen kleinen Vorsprung herausfahren und siegte ohne Probleme. Nosálek und Hanák lieferten sich einen Zweikampf um Platz 2,
aber Nosálek behielt die Nerven und konnte alle Angriffe sauber abwehren.
Auf Rang 4 folgte der fehlerfrei fahrende Luxemburger John Lagodny, der bei seinem ersten EM-Rennen, und das bei einem so großen Starterfeld, seine fahrerische Klasse schon in den Vorläufen zeigte. Sebastian Korn wurde Fünfter. Er hatte nach einem Motorschaden
im Training auf einen Austauschmotor mit weniger Leistung zurückgreifen müssen und war trotz dem Handikap mit seinem neuen Spezialcrosser sehr gut unterwegs. Der Holländer Waldschmidt wird Sechster vor Svestka, Freischlad, Svoboda und Wöhler.
In der Klasse bis 4000 ccm waren gleich acht tschechische Fahrer für das Finale qualifiziert. Nur der Deutsche Bernd Stubbe und der Holländer Glen van Rosmalen konnten sich zu diesen Fahren ins Finale stellen. Stubbe auf Startplatz 4 in der zweiten Reihe stehend, nutzte seine Chance nach dem Start und sortierte sich hinter Petr Bartos
ein, der von Startplatz 1 ins Rennen ging. Marek Stloukal und Jaromír Stetina waren gleich nach dem Startgedränge "gestrandet" und hatten noch in der ersten Runde ihre Fahrzeuge abgestellt. Hinter Bartos und Stubbe, die im Rennverlauf einen größeren Vorsprung zum Feld rausfahren konnten, nahmen die Fahrer im Feld relativ schnell ihre
Positionen ein und hielten diese bis zum Ziel ohne nennenswerte Aktionen.
Bartos gewinnt diesen Lauf ungefährdet vor Stubbe und ist wieder zurück im Rennen um den EM-Titel. Auf Platz 3 folgt Svábenský vor Hosek, van Rosmalen, Kotval, Vaculík und Smrz, der bereits in Runde 4 ausgeschieden war.
Michael Buddelmeyer wird im B-Finale Siebter und wird als 15. gewertet. Dennis Engel hat technische Probleme mit der Kardanwelle und dem Getriebe in den ersten beiden Vorläufen und kann nach dem zweiten Vorlauf nicht mehr an den Start gehen. Er bleibt ohne EM-Punkt für die Gesamtwertung liegt er aber nach Abzug des Streichresultates
weiterhin auf Platz 1.
Bei den Junior Buggys konnte in den Vorläufen vor allem Karel Kupec überzeugen. Im Finale fiel er aber nach einem Zweikampf etwas zurück und wurde letztendlich Dritter. Erster im Finale wurde Jirí Sikola vor Zdenek Antony.
© MB 05.07.2007
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