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Rennbericht EM 2008 Rennen 4 Seelow
Petr Turek "Der fliegende Tscheche"

Am vergangenen Wochenende fand in Seelow der 4. Lauf zur Autocross Europameisterschaft statt, wie im letzten Jahr eine Doppelveranstaltung zusammen mit der Deutschen Autocross Meisterschaft. Der Zeitplan war straff, aber die Organisatoren hatten alles fest im Griff und auch das Wetter spielte am Sonntag, nachdem es Samstagabend wolkenbruchartig regnete, mit viel Sonnenschein mit.

In der Division 1 konnte der EM-Führende Litauer Nerijus Naujokaitis alle drei Vorläufe für sich entscheiden und setzte sich vor Tamás Karai (zwei Vorlaufsiege) und Vaclav Fejfar (ein Sieg), auf die Pole Position. In Startreihe 2 folgten Alexandr Kvashnin und Aldis Zebergs.
Fejfar legte einen guten Start hin und kam nach der ersten Kurve als Erster an den Zuschauern vorbei. Die nächsten zwei Runden führte Fejfar das Feld vor Kárai, Zebergs, Naujokaitis und Kvashnin an und begeisterte die Zuschauer mit einem spektakulären Drift kurz vor Start-Ziel in Runde 2, was die Zuschauer laut applaudieren ließ. Kurz danach aber musste der tschechische Pilot das komplette Feld vorbeiziehen lassen (Grund nicht bekannt), konnte aber weiterfahren. Karai übernahm die Spitze und führte nun vor Zebergs und Kvashnin, der Naujokaitis überholen konnte. Naujokaitis auf Rang 4, fiel kurzzeitig sogar noch auf Rang 5 zurück, nachdem er sich beim "Rücküberholversuch" an Kvashnin drehte und Ladislav Brozek vorbeilassen musste. Bis kurz vor den Ziel, konnte er aber Rang 4 zurückerobern. Vorne lief alles perfekt für Tamás Kárai, der damit seinen ersten Sieg in dieser Saison feiern konnte. Zweiter wird Zebergs vor Kvashnin, Naujokaitis und Brozek. Dahinter folgen mit einigem Abstand Savickas, Marochkin, Fejfar, Glikas und Faleev.

In der Division 3A dominierte der EM Führende Ladislav Hanák seine drei Vorläufe. Chris Waldschmidt aus den Niederlanden gewann zwei, Christian Freischald einen Vorlauf. Diese drei Piloten standen somit in der ersten Startreihe des Finales. Dahinter sollte Jirí Svoboda starten, der aber wegen Motorschaden nicht am Finale teilnehmen konnte. Ondrej Musil stand auf dem fünften Startplatz, gefolgt von Frank Meinzel, Josef Marty, Vít Nosálek, John Lagodny und Janis Boks.
Im Finale ließ Ladislav Hanák aber auch hier nichts anbrennen. Er gewann den Start und setzte sich sofort an die Spitze des Feldes. Waldschmidt folgt als Zweiter vor Freischlad, Musil, Marty und Nosálek. Es folgte ein sauber gefahrenes Rennen von allen Piloten, in dem fast keine Positionswechsel vorkamen. Nur Nosálek konnte sich zur Hälfte des Rennens von Rang 6 auf Rang 5 verbessern, in dem er den Schweizer Marty überholte.
Der Zieleinlauf: Hanák, der damit sein viertes Rennen in Folge gewann, vor Waldschmidt und Freischlad. Musil wird Vierter gefolgt von Nosálek, Marty und Lagodny. Frank Meinzel musste nach einer Startkollision sein Fahrzeug abstellen und wurde hinter Janis Boks (LV) als Neunter gewertet.

Das Finale in der Division 3 war das letzte Rennen, aber auch gleichzeitig das spektakulärste Rennen des Tages. Grund waren die beiden derzeit schnellsten Fahrer im EM-Zirkus, Petr Turek und Bernd Stubbe. Beide standen neben Dennis Engel, der in den Vorläufen ebenfalls überzeugen konnte, in der ersten Startreihe.
Am Start ein weiterer Rückschlag für Dennis Engel, der mit technischen Problemen am Fahrzeug nicht vom Startplatz wegkam. Während für ihn das Rennen bereits beendet war, ging vorne die Post ab.
Stubbe gewann den Start vor Turek und beide Piloten konnten sich fast schon spielerisch vom Feld absetzen. Auf Rang drei positionierte sich Jaroslav Hosek vor Martin Svábenský und Jaromír Stetina. Vorne "spitzte" sich der Zweikampf weiter zu. Turek konnte nah an Stubbe dranbleiben und setzte Anfang der dritten Runde zum Überholen an. Er folgte Stubbe in dichtem Abstand durch die Stadtkurve. Genau in diesem Moment übersteuerte das Fahrzeug Stubbes wegen eines technischen Defektes am Vorderradantrieb, Turek konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und bekam von Stubbes Hinterrad einen Stoß auf die Hinterachse, was sein Fahrzeug ebenfalls dazu bewegte zu übersteuern und Richtung Fahrbahnböschung zu marschieren. Stubbe kann sein Auto abfangen und vorerst weiterfahren. Turek fährt über die Böschung ins "Infield", bleibt aber voll auf dem Gas und kehrt nach ca. 80 Metern mit einem gewaltigen Sprung zurück auf die Fahrbahn. Er landet knapp hinter Stubbe, kann aber kurz darauf den, wegen des Defektes, langsam fahrenden Stubbe passieren. Stubbe schleppt sich mit gebrochener Radaufhängung noch 2 Runden über die Strecke, für ihn nur Rang 9.
Vorne kann Turek den Vorsprung zu Hosek ohne Probleme halten und gewinnt sein zweites Rennen in dieser Saison. Hosek behauptet Platz 2 klar vor Jaromír Stetina, der kurz vor dem Ende an Svábenský vorbeigehen kann. Auf Platz 5 folgt Hermann Hinnenkamp vor Roman Kerka und den beiden Holländern Smeenk und Franssen. Europameister Petr Bartos konnte sich nicht für das A-Finale qualifizieren, er wurde als Elfter gewertet.
© MB 02.07.2008

Zahlreiche Zuschauer am Wochenende in Seelow


Tamás Kárai, der Ungar feiert ersten Sieg in dieser Saison


Finale Division 3A: Hanák (CZ) gewinnt Start knapp vor Waldschmidt (NL)


Sieger Turek (CZ) zeigt spektakuläre Flugeinlage im Finale

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