Makarov mit sechstem Sieg in Folge
Im tschechischen Prerov ging die Autocross Europameisterschaft am vergangenen Wochenende in die achte Runde in dieser Saison. Gegenüber den zahlreichen Nennungen, kamen am Ende jedoch nicht sehr viele Fahrer, zu dieser sehr anspruchsvollen und schnellen Rennstrecke in der "Prerover Schlucht".
Bei den Tourenwagen waren, wie schon in Frankreich, nur 10 Fahrzeuge am Start, was zwar für einen vollen Vorlauf in einer Gruppe bedeutete, aber gleichzeitig jeder Vorlauf wie ein Finale war. Vadim Makarov (RUS) dominierte auf Skoda Fabia von Volland Racing seine Vorläufe ebenso wie den Finallauf und ist so gut wie Europameister in dieser Klasse. Dahinter kämpften Václav Fejfar (CZ) und Tamás Kárai (H), wie schon
in den Rennen zuvor um Rang 2. Im Finale sicherte sich Fejfar diesen Platz, als Einziger kann er Makarov den EM-Titel noch streitig machen.
Jan Bartos (CZ), ein Fahrer der immer für eine spektakuläre Aktion gut ist und alles aus seinem Fahrzeug herausholt, kam diesmal ohne größeren Schaden durch das Wochenende und konnte mit Rang 4 sein bestes Saisonergebnis feiern. Dementsprechend groß war auch seine Freude nach dem Finale. Gianluca Ferretti (I), Ladislav Brozek (CZ), Lubos Greguska (SLO), Valentin Korshunov (RUS) und Christian Giarolo (I) folgten mit einigem Abstand auf den Plätzen.
Nikita Kondrakhin (RUS) blieb ohne EM-Punkte. Er war mit seinem VW Polo im ersten Vorlauf etwas zu weit gesprungen, kam mit der Front seines Fahrzeuges sehr hart auf, was das Auto stark beschädigte. Er selbst musste am Samstag Abend im Krankenhaus kurz behandelt werden, da er sich dabei einen Arm ausgekugelt hatte.
In der Division 3A konnte Europameister Ladislav Hanák (CZ) seine ersten beiden Vorläufe gewinnen. Im dritten Vorlauf musste er allerdings mit Motorschaden sein Auto abstellen. Am Finale konnte er nicht mehr teilnehmen, sein Startplatz, Pole Position in Reihe 1, blieb frei.
Vít Nosálek (CZ), Führender in der Meisterschaft, hatte ebenfalls zwei Voräufe gewonnen und nahm Position 2 ein. Daneben der Schweizer Josef Marty, vor Michael Buddelmeyer
(D) und Ondrej Musil (CZ).
In Reihe 3 standen Tomás Pospísilík (CZ), der Niederländer Sjaak Spies (NL) und Marek Sekanina (CZ), vor den beiden aus dem B-Finale kommenden Fahrern Thomas Scheibelberger (A) und Lokalmatador Petr Svestka (CZ).
Den Start entschied Nosálek vor Marty, Musil, Buddelmeyer und Pospísilík. Dahinter bildete sich eine zweite Gruppe, die anfangs Sjaak Spies anführte. Nosálek hatte keine Mühe sich etwas von den Verfolgern abzusetzen, dahinter aber wurde es eng. Marty versuchte mit seinem leistungsmäßig etwas unterlegenen Fahrzeug mit 1300ccm Suzuki Motor Rang 2 zu halten. Musil übte viel Druck aus und auch Buddelmeyer und Pospísilík blieben in "Schlagdistanz".
Gegen Hälfte des Rennens schaffte es Musil an Marty vorbeizugehen und konnte sich sofort etwas absetzen.
Für Marty begann das Spiel von vorne, er musste nun die Angriffe von Buddelmeyer und Pospísilík abwehren. Das klappte bis kurz vor Schluss. In der letzten Kurve der letzten Runde kam es dann zu dem Kontakt aller drei Fahrzeuge, was aber für die Zuschauer nicht einzusehen war. Am Ende schied Pospísilík in der Kurve aus, Marty wurde in die Leitplanke
gedrückt und blieb 10 Meter vor dem Ziel stehen. Buddelmeyer konnte innen durchfahren und fuhr auf Rang 3 hinter Nosálek und Musil. Marty konnte das Fahrzeug nochmal starten und kam hinter Sekanina, Scheibelberger, Svestka und Spies auf Rang 8 ins Ziel.
Im Anschluss kam die Rennleitung zu dem Entschluss Buddelmeyer an das Ende des Feldes zurückzusetzen. Buddelmeyer meinte, er habe selbst von Pospísilík einen Schlag hinten ins Fahrzeug bekommen, sein Auto hatte sich daraufhin gerade gestellt und er konnte Marty nicht mehr ausweichen. Ohne Videobeweis konnte er dies der Rennleitung aber nicht deutlich machen. Eine sehr harte Entscheidung, da Buddelmeyer als fairer Fahrer bekannt ist und auch
Marty auf einen Protest verzichtete.
In der Gesamtwertung hat Nosálek mit den 20 Punkten an der Spitze einen guten Sprung nach vorne gemacht, aber auch für Hanák ist auf Grund der Regelung mit den Streichresultaten alles drin.
In der Division 3 bleibt es weiter sehr spannend im Kampf um den EM-Titel. Im B-Finale scheiterten Dennis Engel (D) und EM-Spitzenreiter Glenn van Rosmalen (NL) daran, sich für das A-Finale zu qualifizieren. Engel hatte technische Probleme, van Rosmalen kam nur auf Rang 3 im B-Finale und wurde insgesamt als Elfter gewertet.
Petr Bartos konnte ebenso wie Jaroslav Hosek zwei Vorläufe gewinnen. Die ersten beiden Startreihen im Finale gingen komplett an die tschechischen Piloten. Bartos, Hosek und Kalvoda standen vor Svábensky und Stetina. In Reihe 3 folgten Callaghan (NL), Turek (CZ) und Albers (NL) vor Kerka und Vontszemü, beide ebenfalls aus Tschechien.
Den Start gewann Bartos vor Hosek und Kalvoda. Svábenský lag nach dem Start auf Rang 4, konnte aber sehr schnell an Kalvoda und Hosek vorbeiziehen. Noch vor Ende der ersten Runde überraschte er Bartos im Bergabstück und überholt diesen auf der Außenbahn. Svábeský nun vorne vor Bartos und Kalvoda. Hosek wurde ab der zweiten Runde langsamer und fiel nach und nach weiter zurück. Turek übernahm nun Platz 4 vor Stetina und Albers.
In Runde 3 folgte ein Dreher von Bartos, der im weiteren Rennverlauf bis auf Rang 7 zurückfiel. Svábenský und Kalvoda lieferten sich nun einen blitzsauberen Zweikampf an der Spitze und hielten Turek auf einen Abstand von gut 2 Sekunden bis zum Ziel. Stetina folgte auf Platz 4 vor Kerka und Albers.
In der Gesamtwertung rückt das Feld etwas dichter zusammen, was weiter Spannung für die letzten beiden EM-Läufe bedeutet.
Bei den Junior Buggys bis 600ccm gewann Radomír Kupec aus Tschechien das Finale vor dem Ungarn Krisztián Szabó und den bis dahin Führenden in der Meisterschaft Matyás Zeman (CZ). Mit dem 2. Platz übernimmt Szabó die Führung in der Gesamtwertung mit 1 Punkt Vorsprung.
© MB 10.09.2009
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Makarov vor Fejfar und Kárai an der Spitze
Nosálek nach Sieg in Prerov mit sehr guten Chancen auf den Titel
Martin Svábenský, hier noch auf Rang 4 in Lauerstellung, siegte nach guten Überholmanövern
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